Neue Basler Strassenschilder mit interessanten historischen Kurzerklärungen

In Zukunft werden in der Stadt Basel neue Strassenschilder angebracht, auf welchen die Namensgebung auch gleich kurz erklärt wird. Vorgesehen ist noch in diesem Jahr die Platzierung von dreissig neuen Strassennamen-Schildern auf der Hauptachse durch die Kernstadt – von Messeplatz durch die Innenstadt bis zum Bahnhof. Die Regierungsräte Baschi Dürr, Hans-Peter Wessels und Lukas Engelberger haben heute die erste neue Tafel an der De Wette-Strasse bei der Elisabethenstrasse eingeweiht.

Der Vorschlag, die Strassennamen-Schilder in der Stadt Basel neu mit einer – meist historischen – Kurzerklärung für die Namensgebung zu versehen, geht auf einen politischen Vorstoss des damaligen Grossrats und heutigen Regierungsrats Lukas Engelberger aus dem Jahre 2008 zurück. Dies ist der Grund, weshalb er der heutigen Einweihung des ersten neuen Strassenschilds der De Wette-Strasse an der Ecke Elisabethenstrasse/Elisabethenanlage beiwohnte. Regierungsrat Baschi Dürr, Vorsteher des Justiz- und Sicherheitsdepartements, entscheidet jeweils auf Antrag der zuständigen Nomenklaturkommission über Namen von Kantonsstrassen, Strassen und Plätzen der Stadt Basel. Regierungsrat Hans-Peter Wessels als Vorsteher des Bau- und Verkehrsdepartementes vertrat die ausführende Seite, nämlich den Betrieb des Tiefbauamtes.

Der Regierungsrat unterstützte das Anliegen mit Beschluss im Jahre 2010 und beauftragte die zuständige Nomenklaturkommission, die zu verwendenden Kurzerklärungen definitiv festzulegen. André Salvisberg, Autor des Buches «Die Basler Strassennamen», erarbeitete in mehreren Etappen Vorschläge für die Kurzerklärungen. Diese wurden in der Nomenklaturkommission diskutiert, optimiert und verabschiedet. Bei Strassennamen mit Benennungen nach Pflanzen, Tieren, Jahreszeiten oder Namen wie Eisenbahnweg und Fischerweg wird auf eine Kurzerklärung verzichtet. Dies betrifft 50 der insgesamt 1025 Strassennamen. Mit dem Start der neuen Strassenschilder wurde zugewartet, um neue Erkenntnisse aus einem Forschungsprojekt an der Universität Basel («Namenbuch Basel-Stadt») im Herbst 2016 mitberücksichtigen zu können.

Die maximal zweizeilige Kurzerläuterung des Namens einer Strasse gleich auf dem Strassenschild soll der Bevölkerung und den Touristinnen und Touristen ein Stück Stadtgeschichte näherbringen. Wer weiss etwa, weshalb die De Wette-Strasse so heisst? Die Kurzerläuterung gibt Aufschluss: Es handelt sich um eine Ehrung für Wilhelm Martin Leberecht De Wette, welcher von 1780 bis 1849 lebte, Theologe war, als politischer Flüchtling nach Basel kam und fünf Mal Rektor der Universität Basel wurde. Das Strassenschild mit seinem Namen besteht seit dem Jahre 1898.

Noch in diesem Jahr soll die Innerstadtachse vom Messeplatz bis zur Elisabethenanlage mit neuen, kurz erklärenden Strassenschildern versehen werden. Es handelt sich dabei um insgesamt rund dreissig Tafeln. Davon betroffen sind folgende Strassen und ein Platz: Clarastrasse, Greifengasse, Eisengasse, Marktplatz, Freie Strasse, Elisabethenstrasse, Elisabethenanlage. Die reinen Materialkosten für die rund dreissig Tafeln betragen rund 5000 Franken. Die weiteren Strassenschilder in der Stadt Basel sollen etappenweise in den nächsten Jahren ersetzt werden. Priorität wird grundsätzlich Orten mit grossem Fussgängeraufkommen und Brennpunkten des Tourismus im Gross- und Kleinbasel beigemessen. Es wird mit Gesamtkosten von rund 100‘000 Franken gerechnet, die vom Bau- und Verkehrsdepartement bereitgestellt werden.

Die Nomenklaturkommission, beim Justiz- und Sicherheitsdepartement angesiedelt, besteht aus sieben Mitgliedern und wird für eine Amtsdauer von jeweils vier Jahren gewählt. Das Präsidium hat Kantonsgeometer Paul Haffner vom Grundbuch- und Vermessungsamt des Bau- und Verkehrsdepartements inne.

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